Traumatisierende Ereignisse

Bei der Arbeit kann sich Schreckliches ereignen: Ein schwerer Unfall geschieht. Man ist Beteiligter eines Überfalls. Ein Kollege verstirbt am Arbeitsplatz. Ein Hund beißt unerwartet zu. Oder man wird verbal oder gar tätlich von Kunden oder Kollegen angegangen oder sexuell belästigt.

Derartige oder ähnliche außergewöhnliche Ereignisse lösen extremen körperlichen und psychischen Stress bei einem Menschen aus. Plötzlich und unvorbereitet sind Leib und Leben oder die psychische Unversehrtheit bedroht. Man weiß nicht, wie man mit solchen Situationen umgehen soll und ist ihnen hilflos ausgeliefert. Das Erleben von Unberechenbarkeit, Angst, Hilflosigkeit und Kontrollverlust kann zu starken psychischen Erschütterungen führen, die noch lange nachwirken. Extremerlebnisse sind Grenzerfahrungen, die traumatisieren, weil sie das Lebensgefüge eines Menschen in Frage stellen.

Frau telefoniert weinend nach Unfall, Ersthelfer im Hintergrund mit Verletztem

InformationKörper und Psyche reagieren nach dem Erleben von Extremsituationen mit Belastungsreaktionen, die zeitversetzt auftreten. Körperliche und psychische Symptome stellen sich während, Stunden später oder einige Tage nach einem traumatischen Erlebnis ein, wobei das Auftreten der Schocksymptome und deren Intensität individuell verschieden sind.

Die körperlichen und psychischen Auswirkungen sind übrigens normale Reaktionen auf ein unnormales Ereignis. In den meisten Fällen klingen die Symptome nach einigen Stunden bis Tagen, spätestens nach einigen Wochen wieder ab.

Bei einigen Menschen bleiben die Symptome jedoch bestehen oder verschlimmern sich sogar. Sie ziehen sich zurück, betäuben sich mit Alkohol oder Medikamenten, haben Albträume und Schlafstörungen, sind fahrig, reizbar und nervös oder teilnahmslos und apathisch. Erinnerungsbilder lassen einen nicht los. Vermeidungsverhalten bestimmt den Tagesablauf: Orte, Personen und Situationen werden gemieden, die Erinnerungen an das Trauma (griechisch Trauma = Wunde) wachrufen könnten.

Dies sind Anzeichen dafür, dass die Verarbeitung des Trauma-Erlebnisses nicht gelingt. Aus der »Akuten Belastungsreaktion« hat sich eine chronische Belastungsstörung entwickelt, die als »Posttraumatische Belastungsstörung« (PTBS) bezeichnet wird. Auch Depressionen, Angststörungen oder körperliche Krankheiten können Folgen eines Traumas sein.

Traumatische Erlebnisse verarbeiten

Um betroffene Versicherte bei der Verarbeitung von traumatischen Erfahrungen zu unterstützen, bietet die BG Verkehr eine Reihe von Unterstützungsmöglichkeiten an.

Ausbildung von psychologischen Erstbetreuern

Kollegen aus den Unternehmen werden in BG-Seminaren (Regelseminare und Inhouse-Seminare) zu psychologischen Ersthelfern ausgebildet. In diesen Seminaren erfahren die zukünftigen "psychologischen Ersthelfer", wie sie Betroffenen mit Rat und Tat zur Seite stehen können.

Trauma-Lotsen der BG Verkehr

In allen Bezirksverwaltungen der BG Verkehr gibt es "Trauma-Lotsen", die sich bei Extremereignissen um Betroffene kümmern und unkompliziert professionelle Hilfe bei einem Traumatherapeuten einleiten.

Mehr Infos

Informationen zur Verarbeitung von Extremereignissen

Verschiedene Informationsschriften helfen Betroffenen, die körperlichen und psychischen Reaktionen auf extreme Vorkommnisse zu verstehen, und geben Tipps, wie solche Erfahrungen verarbeitet werden können.

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