Elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder (EMF)

Die wachsende Verbreitung und die Vielzahl der Anwendungsbereiche von elektromagnetischen Feldern (EMF) empfinden viele Menschen als beunruhigend. Die oft als "Elektrosmog" bezeichneten Felder sind nur in Ausnahmefällen wahrnehmbar, aber messbar. Antworten auf die Frage nach möglichen gesundheitsschädigenden Wirkungen geben Forschungsberichte vor dem Hintergrund der geltenden Grenzwerte.

Die möglichen Gefahren, die von elektromagnetischen Feldern (EMF) ausgehen, erzeugen bei vielen Menschen Ängste. Dies liegt u. a. an der Komplexität des Themas, den widersprüchlichen Informationen und der in der Regel unbeabsichtigten Exposition. In Alltagssituationen, in Haushalten und an den meisten Arbeitsplätzen besteht jedoch kein Grund zur Sorge.

Eine mögliche Gefährdung besteht allerdings bei Personen mit aktiven Körperhilfsmitteln (Herzschrittmacher, Insulinpumpen usw.) und im Umfeld von leistungsstarken Anlagen, beispielsweise bei Funk, Radar oder in der Rissprüfung.

Mann mit PSA misst Strahlung an einem Mast mit Leitungen

EMF entstehen überall dort, wo Strom fließt oder Spannung anliegt bzw. gezielt Felder erzeugt werden (Mikrowellengeräte, Funk, Radar). Für den Niederfrequenzbereich (bis 300 kHz) sind die elektrische Feldstärke in V/m und die getrennt gemessene magnetische Feldstärke in A/m bzw. als magnetische Flussdichte in T (Tesla) von Bedeutung. Bei den meisten Anwendungen ist besonders das Magnetfeld von Interesse, z. B. bei Bürogeräten. Bei der Beurteilung von Feldern an Hochspannungsleitungen steht hingegen das elektrische Feld im Vordergrund. Bei Hochfrequenzfeldern tritt ein elektromagnetisches Feld als (Vektor-)Produkt der beiden genannten Feldstärken auf. Dieses ist definiert als Leistungsflussdichte, angegeben in W/m².

Die Wirkungen im Körper werden für die Niederfrequenz durch die Stromdichte und in der Hochfrequenz durch die Spezifische Absorptionsrate (SAR) beschrieben.

Wichtig: Alle Anwendungen, Wirkungen, Messungen und Grenzwerte sind frequenzabhängig.

Wirkungen

Nachgewiesen sind im Niederfrequenzbereich bei hoher Feldstärke Reizungen von Muskel-, Nerven- und Sinneszellen und im Hochfrequenzbereich Wärmewirkungen. Umstritten sind darüber hinaus gehende Effekte. Auch mancher messbare physiologische Effekt führt nicht zwangsläufig zu gesundheitlichen Störungen.

Besonders umstritten sind die EMF des Mobilfunks. Dabei ist die Exposition gegenüber EMF von stationären Sendeantennen in der Regel geringer als jene der Mobilfunkgeräte selbst. Auch wenn hier bislang keine Gefährdung nachgewiesen werden konnte, bleibt für viele Menschen ein Unbehagen. Empfohlen wird daher: Geräte mit geringen SAR-Werten auswählen, Gespräche kurzhalten, nicht im Auto, Keller oder Tunnel telefonieren, SMS nutzen, Freisprecheinrichtungen nutzen.

Denkbar sind Unfälle an Mikrowellenöfen mit kaum sichtbaren Beschädigungen – insbesondere, wenn leistungsstarke industrielle Mikrowellenöfen eingesetzt werden. Empfohlen wird eine regelmäßige Prüfung auf Undichtigkeiten mit einem geeigneten Messgerät.

Schutzmaßnahmen

Es gilt generell die aus dem Strahlenschutz stammende 3-A-Regel: Abstand vergrößern, Aufenthaltszeit verringern, Abschirmung einsetzen und als "viertes A" für EMF: nicht benötigte Geräte ausschalten.

Grenzwerte und Rechtsgrundlagen

Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV)

EMF können andere Geräte beeinflussen oder stören. Dies gilt z. B. für Krankenhaustechnik oder Flugzeug- und Fahrzeugelektronik. Generell gilt, dass Gerätebeeinflussungen bereits weit unterhalb der o. g. Grenzwerte-Niveaus auftreten können.

Aktive KörperhilfsmittelWarnschild vor elektrischer Spannung

Personen, die Herzschrittmacher oder andere aktive Körperhilfsmittel tragen, können durch EMF besonders gefährdet sein, falls die Felder Fehlsignale in den Geräten erzeugen. Informationen werden üblicherweise durch die behandelnden Ärzte vermittelt. Zu achten ist auf das Warnzeichen W012:

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