Das Jahr 2020 in Zahlen: Statistiken und Kennzahlen der BG Verkehr
Versicherungsschutz für Menschen in über 200.000 Betrieben
Unfällen vorbeugen
Leistungen für die Versicherten
Wenn der Beruf krank macht
Bilanz zum 31.12.2020
Umlagerechnung 2020
Versicherungsschutz für Menschen in über 200.000 Betrieben
Die BG Verkehr ist die gesetzliche Unfallversicherung für die Verkehrswirtschaft, Post-Logistik und Telekommunikation. Bei ihr sind 1.571.917 Beschäftigte von 206.338 Unternehmen versichert. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Mitgliedsbetriebe 2020 um 3,4 Prozent. Mehr als 80 Prozent der Mitgliedsbetriebe sind Kleinunternehmen.
Kennzahl | 2019 | 2020 | Veränderung |
---|---|---|---|
Unternehmen und Versicherte | |||
Mitgliedsunternehmen | 199.631 | 206.338 | 3,4 % |
Versicherte (Vollarbeiter)* | 1.715.677 | 1.571.917 | -2,2 % |
Unfallgeschehen und Berufskrankheiten | |||
meldepflichtige Unfälle** | 81.976 | 71.962 | -12,2 % |
- davon Arbeitsunfälle | 74.118 | 65.730 | -11,3 % |
- davon Wegeunfälle | 7.858 | 6.232 | -20,7 % |
- davon tödliche Unfälle | 100 | 61 | -39 % |
Unfallquote | 43,12 | 39,0 | -9,6 |
neue Unfallrenten | 1.429 | 1.374 | -3,8 % |
Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit | 2.214 | 2.185 | -1,3 % |
anerkannte Berufskrankheiten | 356 | 575 | 57,5 % |
neue Renten wegen Berufskrankheit | 96 | 122 | 27,1 % |
Rentenbestand insgesamt | 45.627 | 45.253 | -0,8 % |
Leistungen an Versicherte (in Mio. Euro) | 684.825.457,83 | 690.089.274,86 | 0,8 % |
Gesamtausgaben (in Mio. Euro) | 999.177.602,47 | 970.693.166,43 | -2,9 % |
* abhängig Beschäftigte und Unternehmer/-innen
** Arbeitsunfähigkeit von mindestens drei Kalendertagen
Anzahl der Mitgliedsunternehmen im Jahresvergleich:
Anzahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle im Jahresvergleich:
Anzahl der tödlichen Arbeits- und Wegeunfälle im Jahresvergleich: 
Versicherte hatten 2020 weniger Unfälle
Im Jahr 2020 Jahr erlitten die Beschäftigten in den Mitgliedsbetrieben der BG Verkehr 71.962 meldepflichtige Unfälle bei ihrer Arbeit oder auf dem Arbeitsweg. Das entspricht einem Rückgang um 12,2 Prozent gegenüber 2019. Besonders stark war der Rückgang bei den Unfällen auf dem Arbeitsweg (Wegeunfälle). Ein wesentlicher Grund hierfür die Tatsache, dass viele Beschäftigte während der Coronakrise im Homeoffice arbeiteten. Auch die Zahl der tödlichen Unfälle sank deutlich von 100 im Jahr 2019 auf 61 im vergangenen Jahr.
Überdurchschnittliches Risiko
Um ein aussagekräftiges Bild zur Entwicklung des Unfallgeschehens über mehrere Jahre zu gewinnen, wird das Unfallrisiko berechnet. Dabei wird die absolute Zahl der Arbeitsunfälle in Bezug gesetzt zur Zahl der versicherten Vollarbeiter (dies ist eine statistische Rechengröße). Auch hier spiegelt sich die rückläufige Entwicklung der Arbeitsunfälle wider. Im Vergleich zu 2019 sank die Unfallquote (Zahl der Arbeitsunfälle auf je 1.000 Vollarbeiter) im Jahr 2020 um 9,6 Prozent. Dennoch ist das Unfallrisiko in Unternehmen der Verkehrswirtschaft immer noch wesentlich höher als in vielen anderen Branchen. In den Mitgliedsunternehmen der BG Verkehr betrug die Unfallquote im vergangenen 39,0, im bundesweiten Durchschnitt der Betriebe der gewerblichen Wirtschaft 21,2.
Rentenzahlungen
Durch Erfolge medizinischer Behandlungen und Rehaleistungen kann nach einem Unfall in vielen Fällen die Gesundheit der Versicherten vollständig wiederhergestellt werden. Bei schweren Unfällen, die dazu führen, dass Versicherte nicht mehr oder nur noch eingeschränkt erwerbstätig sein können, wird eine Rente gezahlt. Wenn Beschäftigte tödlich verunglückt oder an den Folgen einer Berufskrankheit verstorben sind, unterstützt die BG Verkehr die Familien mit Hinterbliebenenleistungen.
Die Anzahl der neuen Unfallrenten für Versicherte der BG Verkehr ging 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 3,8 Prozent zurück.
Jahr | Anzahl tödlicher Arbeits- und Wegeunfälle | Anzahl meldepflichtiger Arbeitsunfälle | Anzahl der Mitgliedsunternehmen |
---|---|---|---|
2000 | 241 | 83.337 | 175.683 |
2001 | 244 | 78.670 | 175.597 |
2002 | 209 | 75.512 | 175.486 |
2003 | 186 | 69.721 | 178.840 |
2004 | 169 | 64.174 | 185.004 |
2005* | 160 | 64.375 | 191.559 |
2006 | 205 | 66.339 | 196.065 |
2007 | 154 | 64.270 | 198.205 |
2008 | 138 | 66.188 | 196.819 |
2009 | 125 | 61.243 | 197.821 |
2010* | 133 | 72.679 | 198.321 |
2011 | 113 | 69.278 | 199.214 |
2012 | 119 | 66.421 | 198.292 |
2013 | 101 | 68.343 | 198.659 |
2014 | 113 | 67.327 | 195.062 |
2015 | 119 | 69.935 | 195.856 |
2016* | 102 | 71.986 | 194.944 |
2017 | 93 | 73.302 | 196.000 |
2018 | 91 | 74.769 | 197.859 |
2019 | 100 | 74.118 | 199.631 |
2020 | 61 | 65.730 | 206.338 |
*2005: Fusion mit der BSBG; 2010: Fusion mit der See-BG; 2016: Fusion mit der UK PT |
Unfällen vorbeugen
Eine wichtige Aufgabe der Unfallversicherung ist es, mit allen geeigneten Mitteln für die Verhinderung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten sowie arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren zu sorgen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Geschäftsbereichs Prävention der BG Verkehr beraten und betreuen die Mitgliedsunternehmen daher vor Ort, stellen Informationen und Wissen zur Verfügung, bieten Seminare an, untersuchen Unfälle und ermitteln in Berufskrankheitenverfahren. Für Leistungen der Prävention gab die BG Verkehr 2020 insgesamt 42,8 Millionen Euro aus.
Wofür die BG Verkehr 2020 Geld ausgab:
Art der Ausgaben | Ausgaben in Mio. Euro 2020 | Anteil in Prozent |
---|---|---|
Vermögensaufwendungen und sonstige Ausgaben | 151,7 | 16 |
Prävention, Erste Hilfe | 42,8 | 4 |
Verwaltungs-/Verfahrenskosten | 85,7 | 9 |
Unfallentschädigungen | 690 | 71 |
Leistungen für die Versicherten
Das vorrangige Ziel der BG Verkehr ist die Wiederherstellung der Gesundheit ihrer Versicherten und ihre Rückkehr an den Arbeitsplatz. Dafür setzt sie alle geeigneten Mittel ein. Diese umfassen eine optimale stationäre und ambulante Behandlung, aber auch Leistungen wie Umschulungen oder Fortbildungen, Wohnungs- und Kraftfahrzeughilfe, psychosoziale Betreuung und Haushaltshilfe.
2020 gab die BG Verkehr insgesamt 690 Millionen Euro für die Unfallentschädigung ihrer Versicherten aus. Den größten Teil davon machten mit rund 50 Prozent Rentenzahlungen aus.
Ausgaben für Heilbehandlung und Entschädigung:
Leistungsart | Ausgaben in Mio. Euro 2020 | Anteil in Prozent |
---|---|---|
Verletztengeld und besondere Unterstützung | 70,6 | 10 |
stationäre Behandlung und häusliche Krankenpflege | 90,4 | 13 |
Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben, am Leben in der Gemeinschaft und Pflege | 78,8 | 12 |
ambulante Behandlung und Zahnersatz | 107,4 | 16 |
Renten, Beihilfen, Abfindungen, Unterbringung in Alters-und Pflegeheimen, Sterbegeld und Leistungen im Rahmen von Unfalluntersuchungen | 342,8 | 49 |
Wenn der Beruf krank macht
Berufskrankheiten sind Krankheiten, die in der Berufskrankheiten-Liste (BK-Liste) erfasst sind. Diese Liste enthält ausschließlich Krankheiten, die nach den Erkenntnissen der medizinischen Wissenschaft durch besondere Einwirkungen verursacht sind und denen bestimmte Personengruppen durch ihre Arbeit in erheblich höherem Grade als die übrige Bevölkerung ausgesetzt sind.
2020 hat die BG Verkehr in 575 Fällen eine Berufskrankheit anerkannt.
Drei Berufskrankheiten traten besonders häufig auf:
- mit 296 Fällen (2019: 165) die BK 5103 „Hautkrebs und Vorstufen durch natürliche UV-Strahlung“
- mit 134 Fällen (2019: 76) die BK 2301 „Lärmschwerhörigkeit“
- mit 80 Fällen (2019: 61) asbestbedingte Erkrankungen (BK 4103, 4104, 4105)
Die häufigsten Berufskrankheiten 2019/2020:
Bilanz zum 31.12.2020
AKTIVA | € |
---|---|
Betriebsmittel | |
Barbestand | 15.082,68 |
Giroguthaben | 26.050.375,46 |
Sonstige Guthaben an Zahlungsmitteln | 37.072,18 |
Umlageforderung Berufsgenossenschaft | 805.259.510,20 |
Umlageforderung/Lastenverteilung (Bereich Fahrzeughaltung und Sparte Post, Postbank, Telekom) | 76.682.517,79 |
Sonstige Umlageforderungen | 0,00 |
Sonstige Forderungen | 17.435.596,18 |
Termin- und Spareinlagen der Betriebsmittel | 335.804.279,71 |
Wertpapiere und Fonds der Betriebsmittel | 19.955.987,40 |
Rechnungsabgrenzungen inkl. übrige Aktiva | 21.406.497,69 |
Summe | 1.302.646.919,29 |
Rücklage | |
Giroguthaben der Rücklage | 1.293.213,16 |
Termin- und Spareinlagen der Rücklage | 84.150.972,11 |
Wertpapiere (ohne Fonds) der Rücklage | 9.520.884,98 |
Wertpapierfonds der Rücklage | 77.842.331,13 |
Sonstige Bestände und Forderungen der Rücklage | 0,00 |
Summe | 172.807.401,38 |
Verwaltungsvermögen | |
Liquide Mittel und Forderungen des Verwaltungsvermögens | 18.309.611,18 |
Grundpfandrechte, Darlehen und Beteiligungen | 7.069.802,09 |
Gegenstände der beweglichen Einrichtung | 11.444.952,25 |
Grundstücke, Gebäude und technische Anlagen | 87.915.452,55 |
Darlehen und Beteiligungen an Gemeinschaftseinrichtungen | 42.292.263,80 |
Summe | 167.032.081,87 |
Altersrückstellungen | 333.267.062,31 |
Gesamtsumme | 1.975.753.464,85 |
PASSIVA | € |
---|---|
Betriebsmittel | 621.188.118,32 |
Beitragsvorschüsse und Sicherheitsleistungen | 635.803.678,06 |
Verpflichtungen aus Lastenverteilung | 30.697.150,95 |
Sozialversicherungsbeiträge und Steuern | 1.356.636,66 |
Rechnungsabgrenzung der Betriebsmittel | -91.401,28 |
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten | 13.692.736,58 |
Summe | 1.302.646.919,29 |
Rücklage | 172.807.401,38 |
Verwaltungsvermögen | |
Vermögensbestände | 166.728.587,62 |
Rechnungsabgrenzung des Verwaltungsvermögens | 291.367,19 |
Verbindlichkeiten des Verwaltungsvermögens | 0,00 |
Sicherheitseinbehalte | 12.127,06 |
Summe | 167.032.081,87 |
Altersrückstellungen einschl. Direktzusage, Zusatzversorgung | 333.267.062,31 |
Gesamtsumme | 1.975.753.464,85 |
Umlagerechnung 2020
Ausgaben | € |
---|---|
Unfallentschädigungen | 690.089.274,86 |
Prävention, Erste Hilfe | 42.849.821,72 |
Verwaltungs-/Verfahrenskosten | |
Gehälter/Versicherungsbeiträge, Versorgungsbezüge, Beihilfen, Unterstützungskosten, Fürsorgeleistungen und personalbezogene Sachkosten | 62.600.358,24 |
Allgemeine Sachkosten der Verwaltung, Kosten der Grundstücke, Gebäude und der beweglichen Einrichtung der Verwaltung, Aufwendungen für die Selbstverwaltung, Vergütungen an andere für Verwaltungsarbeiten | 21.182.125,05 |
Kosten der Rechtsverfolgung, Gebühren und Kosten der Feststellung von Entschädigung, Vergütung für die Auszahlung von Renten | 1.877.483,77 |
Summe | 85.659.967,06 |
Vermögensaufwendungen und sonst. Ausgaben | |
Umlagewirksame Vermögensaufwendungen | 74.905,83 |
Sonstige Aufwendungen | 9.127.780,76 |
Beitragsausfälle | 25.774.990,70 |
Beitragsnachlässe | 30.174.051,00 |
Zuführung zu den Betriebsmitteln | 38.036.576,41 |
Zuführung zur Rücklage | 1.518.115,56 |
Zuführung zum Verwaltungsvermögen | 962.000,00 |
Zuführungen zu den Altersrückstellungen | 15.728.531,58 |
Lastenverteilung nach Neurenten (Bereich ehem. BG für Fahrzeughaltungen und Sparte Post, Postbank, Telekom) | 41.974.130,71 |
Einnahme Bereich ehem. See-BG für Lastenverteilung | -11.276.979,76 |
Summe | 151.740.453,96 |
Gesamtausgaben | 970.693.166,43 |
Einnahmen | € |
---|---|
Sonstige Beitragseingänge | 33.569.343,85 |
Verzugszinsen, Säumniszuschläge, Mahngebühren | 2.567.576,77 |
Umlagewirksame Vermögenserträge | 1.655.545,94 |
Einnahmen aus öffentlichen Mitteln | 2.118.782,30 |
Einnahmen aus Ersatzansprüchen | 43.291.747,28 |
Geldbußen | 380.293,77 |
Entnahmen aus den Betriebsmitteln | 5.000.000,00 |
Sonstige Einnahmen | 167.848,53 |
Summe | 88.751.138,44 |
Umlageforderung 2020 | 881.942.027,99 |
Gesamteinnahmen | 970.693.166,43 |
Anmerkung: Im Bereich See enthält die Umlagerechnung aus der Lastenverteilung für 2020 gem. § 176 SGB VII eine Einnahme in Höhe von 11.276.979,76 €.
Im Bereich Fahrzeughaltungen besteht eine gesonderte, hier nicht enthaltene Umlageforderung für Lastenverteilung nach Entgelten 2020 in Höhe von 58.795.276,56 € und für die Sparte Post, Postbank, Telekom von 17.887.241,23 €.
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