EU-Parlament: Neue Grenzwerte für Chemikalien

Das EU-Parlament hat grünes Licht für neue Grenzwerte für gesundheitsschädliche Chemikalien am Arbeitsplatz gegeben. Konkret wurden dabei zum ersten Mal seit 40 Jahren niedrigere Grenzwerte für Blei und zum ersten Mal überhaupt Grenzwerte für sogenannte Diisocyanate eingeführt.

Diisocyanate dürften im Zuge der Energiewende vermehrt zum Einsatz kommen, weil sie etwa für die Herstellung von Batterien und den Bau von E-Autos, Windturbinen sowie für Gebäuderenovierungen verwendet werden.

Auf die neuen Grenzwerte hatten sich Unterhändler des Parlaments und der EU-Staaten bereits im November verständigt, nun hat das Parlament die Einigung formell bestätigt. Die EU-Länder müssen ebenfalls noch zustimmen.

Schätzungen zufolge sind bis zu 150.000 Beschäftigte in der EU Blei und etwa 4,2 Millionen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen Diisocyanaten ausgesetzt. Diisocyanate – die etwa in Schaumstoffen, Lacken und Klebstoffen vorkommen – gelten als eine der häufigsten Ursachen für berufsbedingtes Asthma und können zudem allergische Reaktionen hervorrufen. Der Kontakt zu Blei kann wiederum die Fruchtbarkeit beeinträchtigen, das Nervensystem und die Nieren schädigen und zu Bluthochdruck führen. Die neuen EU-Grenzwerte sollen hier bei weniger als einem Viertel der bisherigen Werte liegen.

Artikelaktionen