Mehrheit für verstärkte Alkohol- und Drogenkontrollen
Rund 73 Prozent der bundesweit Befragten sprechen sich für häufigere Kontrollen der Fahrtüchtigkeit aus – vor allem im Hinblick auf Alkohol und Drogen. Noch mehr Menschen (76 Prozent) wünschen sich strengere Überprüfungen der Handynutzung am Steuer. Etwa die Hälfte befürwortet zudem mehr Geschwindigkeitskontrollen (49 Prozent) und stärkere Überwachung von Rotlichtverstößen (47 Prozent).
Frauen plädieren laut Umfrage häufiger als Männer für eine höhere Kontrollfrequenz – besonders bei Alkohol- und Drogenfahrten. In Städten ist der Wunsch nach strengeren Rotlichtkontrollen stärker ausgeprägt als in kleineren Orten.
Nur etwa ein Viertel der Befragten hält das Risiko, beim Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss entdeckt zu werden, für hoch (23 Prozent). Beim Überfahren einer roten Ampel liegt dieser Wert bei 26 Prozent, bei der Handynutzung am Steuer sogar nur bei 15 Prozent. Zum Vergleich: Das Risiko, wegen überhöhter Geschwindigkeit kontrolliert zu werden, schätzen 48 Prozent als hoch ein.
Knapp ein Drittel der Autofahrer (29 Prozent) gibt an, dass die Angst vor Sanktionen ihr Verhalten stark oder sehr stark beeinflusst. 28 Prozent haben nach einem Regelverstoß ihr Verhalten dauerhaft geändert. Gleichzeitig wünschen sich 52 Prozent strengere Strafen, 44 Prozent halten die bestehenden Sanktionen für ausreichend.
Appell an Bundesverkehrsminister
An Bundesminister Patrick Schnieder richtet der DVR einen klaren Appell: Das Sanktionssystem müsse grundlegend überarbeitet und stärker am Gefährdungspotenzial für Menschenleben ausgerichtet werden. „Gezielte Verkehrsüberwachung und angemessene Sanktionen schärfen das Bewusstsein für sicheres Fahren und bringen uns der Vision Zero – einer Welt ohne tödliche Unfälle – näher“, sagt DVR-Präsident Manfred Wirsch.
Die Forsa-Befragung wurde zwischen dem 14. und 21. August 2025 unter 1.010 Personen durchgeführt, die in den vergangenen zwölf Monaten Pkw gefahren sind. Sie gilt repräsentativ für die deutschsprachige Bevölkerung ab 18 Jahren in Deutschland.
Artikelaktionen
