Niederlande testen Tempolimits auf Radwegen
Das niederländische Kabinett hat einen neuen Aktionsplan zur Verbesserung der Fahrradsicherheit vorgestellt. Demnach können Kommunen ab dem kommenden Jahr auf ausgewählten Radwegen Tempolimits testen. Neben Geschwindigkeitsbegrenzungen für E-Bikes sollen Kommunen auch prüfen, ob elektrische Lastenräder, die häufig für Lieferdienste eingesetzt werden, künftig auf der Fahrbahn statt auf Radwegen fahren sollten. Neue gesetzliche Regelungen will die Regierung erst nach Auswertung der Tests beschließen.
2024 kamen laut Regierungsangaben 675 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben, mehr als ein Drittel davon Radfahrerinnen und Radfahrer. Rund 7.400 Personen wurden schwer verletzt, 70 Prozent infolge von Fahrradunfällen.
Anteil der Radfahrenden mit Helm soll deutlich steigen
Ein weiterer Schwerpunkt des Aktionsplans liegt auf der Helmförderung: Innerhalb von zehn Jahren soll der Anteil der Helmträgerinnen und Helmträger von derzeit vier auf 25 Prozent steigen, ohne dass die Fahrradnutzung zurückgeht. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei älteren Menschen, Kindern und Pendlerinnen und Pendlern.
Das niederländische Institut für Verkehrssicherheit SWOV begrüßt den Ansatz, sieht aber das größte Potenzial in einer besseren Infrastruktur: „Das bedeutet keine Hindernisse entlang der Radwege, gute Straßenbeläge und sichere Seitenstreifen“, sagte Sprecherin Wendy Weijermars.
Die Ergebnisse der Tests sollen ab 2027 vorliegen und als Grundlage für mögliche Änderungen der nationalen Verkehrsregeln dienen.
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