Autobahn-Stellplatznot

Eine aktuelle Erhebung des Auto Club Europa (ACE) zeigt die Folgen fehlender Parkmöglichkeiten für Lkw an deutschen Autobahnen.

Vom 15. April bis zum 3. Juni ließ der ACE zählen, wie viele Lkw an Autobahnen jeweils ab 20:30 Uhr abgestellt wurden. In Ostdeutschland soll die Situation auf dem südlichen Berliner Ring (A10) und der A24 in Mecklenburg-Vorpommern etwa wegen falsch geparkter Lastwagen besonders risikoreich gewesen sein. Insgesamt parkten auf fast 60 Prozent der Parkplatzanlagen die Lkw in den Ein- und Ausfahrten.

Die Ergebnisse des ACE zeigten in Thüringen etwa bei der Rastanlage Eichelborn Nord an der A4 eine Überbelegung von 60 Prozent. Beim Rastplatz Galgenberg Nord an der A38 lag der Wert bei 58 Prozent. Am Hermsdorfer Kreuz West dagegen wurde keine Überbelegung festgestellt. Die Regionalleitung der bundeseigenen Autobahn GmbH hatte im vergangenen Jahr von einer stellenweise sehr hohen Auslastung der Anlagen, insbesondere auf den Ost-West-Achsen A4 und A38 gesprochen. Auch der Landesverband Thüringen des Verkehrsgewerbes verlangt den Bau von mehr Lkw-Stellplätzen an Autobahnen.

Auch wenn die Lkw-Zählung des ACE eine Momentaufnahme ist, ergab sie laut Verkehrsclub an 31 überprüften Rastanlagen in den ostdeutschen Ländern eine massive Überbelegung. Es seien dort insgesamt 2.168 abgestellte Lkw gezählt worden, teilte der Club mit. Zur Verfügung stehen laut Autobahngesellschaft des Bundes an diesen Rastanlagen nur 1.412 Plätze, so dass sich eine Überbelegung von etwa 50 Prozent ergibt.

Verband beklagt 40.000 fehlende Stellplätze

Laut einer Erhebung der Bundesanstalt für Straßenwesen von 2023 fehlen bundesweit mehr als 19.500 reguläre Lkw-Parkplätze an Autobahnen. Der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung geht dagegen sogar von rund 40.000 fehlenden Stellplätzen aus. Von 2018 bis 2023 kamen nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums rund 3.000 Stellplätze hinzu.

Zur Pressemitteilung des ACE

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