Schwertransporte: Entlastung für Polizei
Die Zahl der Großraum- und Schwertransporte, die die gesetzlichen Vorgaben für das Straßennetz überschreiten, stellt seit Jahren eine große Herausforderung für Polizei und Straßenverkehrsbehörden dar. Bis zu 400.000 Transportgenehmigungen werden deutschlandweit jährlich beantragt – mit entsprechendem Aufwand für die Erteilung der Genehmigungen und die Verkehrslenkung. Bayern versucht nun einen Schritt zur Entlastung: Innenminister Joachim Herrmann stellte dazu die neue „private“ Transportbegleitung mit eigenen Weisungsbefugnissen vor.
„In Bayern werden jetzt speziell ausgebildete Transportbegleiter eingesetzt, die bei diesen Transporten nahezu alle Aufgaben der Polizei übernehmen – außer der Verfolgung von Straftaten und Ordnungswidrigkeiten“, so Herrmann.
Der Minister betonte, dass diese Neuerung nicht nur die Unfallgefahr bei Schwertransporten verringert, sondern auch lange Standzeiten auf Autobahnen vermeidet. „Damit verbessern wir den Verkehrsfluss, und die Wirtschaft profitiert von besser planbaren Transportabläufen.“ Um eine professionelle und einheitliche Begleitung zu gewährleisten, durchlaufen die Transportbegleiter eine umfassende Ausbildung. Diese baut auf der bereits etablierten Ausbildung der „Verwaltungshelfer der Polizei“ bzw. „Verwaltungshelfer der Straßenverkehrsbehörden“ auf.
Praktische Einweisung und theoretische Schulungen
Im Vergleich zum bisherigen Verwaltungshelfermodell umfasst sie zwei weitere Wochen theoretische Schulung sowie eine praktische Einweisung an rund 20 Schwertransporten. Bayern führt dieses Modell als erstes Bundesland ein. „Durch die neue Regelung können Erlaubnis- und Genehmigungsbescheide künftig deutlich schneller und einfacher ausgestellt werden, was die Verwaltung erheblich entlastet. Die einheitlichen Weisungen der Transportbegleiter gelten für alle Verkehrsteilnehmer wie Polizeianordnungen und schaffen klare und verbindliche Vorgaben“, erklärte Herrmann.
Artikelaktionen