Jeder zehnte Arbeitsunfall in Verkehrsbetrieben ist Folge von Gewalt

Gewalt und Bedrohung durch Fahrgäste sind für Beschäftigte in Bus, Bahn und Taxi keine Ausnahme.

Pöbeleien, Beschimpfungen oder körperliche Angriffe: Wer im öffentlichen Nah- und Fernverkehr arbeitet, ist häufig auch psychisch und physisch belastenden Situationen ausgesetzt. Wie ernst das Problem ist, zeigt die Statistik: Etwa jeder zehnte meldepflichtige Arbeitsunfall in Verkehrsunternehmen geht auf Gewalt oder Bedrohung durch betriebsfremde Personen zurück. Darauf weisen Berufsgenossenschaften, Unfallkassen und die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) aktuell im Rahmen ihrer Kampagne #GewaltAngehen hin und rufen zu einem respektvolleren Umgang auf.

Wertschätzung zeigen

„Jeder Mensch hat das Recht darauf, seiner Arbeit frei von Gewalt, Beleidigungen und Bedrohungen nachzugehen“, betont Dr. Edlyn Höller, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der DGUV.

Von den jährlich rund 14.500 meldepflichtigen Arbeitsunfällen in Verkehrsunternehmen entfallen etwa 1.350 (rund 9,5 Prozent) auf gewaltsame Übergriffe – rund die Hälfte davon im Nahverkehr mit Bus und Bahn. Weitere Unfälle betreffen den Fernverkehr, den Taxibereich und sonstige Verkehrsträger. Bei der Unfallquote pro Million Arbeitsstunden liegt die Branche auf Platz drei hinter Sicherheitsdiensten und Pflegeheimen.

Da nur Arbeitsunfälle mit einer Arbeitsunfähigkeit von mehr als drei Tagen meldepflichtig sind, bildet die Statistik jedoch nur einen Ausschnitt der Realität ab. Eine Umfrage der DGUV von Dezember 2024 zeigt, dass Mitarbeitende in Verkehrsunternehmen – auf Platz drei nach dem Gesundheitswesen und der öffentlichen Verwaltung – häufig von verbalen Angriffen betroffen sind.

Die gesetzliche Unfallversicherung bietet Unternehmen umfangreiche Beratungs- und Unterstützungsangebote zum Umgang mit Gewaltereignissen am Arbeitsplatz.

Ein Artikel im Magazin SicherheitsProfi zeigt, wie ein Umgang mit Gewalt am Arbeitsplatz aussehen könnte und berichtet über ein Seminar der BG Verkehr zu diesem Thema.

Informationen für Führungskräfte aus dem Bereich Verkehrsbetriebe

Weitere Informationen zur Kampagne

 

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