Weniger Arbeitsunfälle bei der BG Verkehr gemeldet
Deutlich weniger meldepflichtige Arbeits- und Wegeunfälle, aber dafür eine steigende Zahl von Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit: Dieses Fazit zog die BG Verkehr für das Jahr 2024. Die BG Verkehr ist die zuständige Berufsgenossenschaft für die Wirtschaftszweige Verkehrswirtschaft, Postlogistik und Telekommunikation. Die meldepflichtigen Arbeitsunfälle sanken um 10,1 Prozent auf 59.856 und damit erstmals in den vergangenen 15 Jahren unter die Marke von 60.000. Die Zahl der Wegeunfälle verringerte sich sogar um 13,1 Prozent auf 6.589. Meldepflichtig ist ein Arbeits- oder Wegeunfall immer dann, wenn das Unfallopfer mindestens drei Tage arbeitsunfähig ist.
Weniger Tote und Schwerstverletzte
Erfreulich: Auch bei den schwersten Unfällen ist für 2024 eine sinkende Entwicklung zu verzeichnen. Die Zahl der tödlichen Arbeits- und Wegeunfälle sank von 88 auf 73. Auch die Anzahl der neuen Unfallrenten ging zurück – von 1.047 im Vorjahr auf 821. Unfallrenten werden immer dann an die Versicherten gezahlt, wenn diese nicht oder nur im verringerten Maße an den Arbeitsplatz zurückkehren können.
Finanziell machte sich der Rückgang bei den Arbeitsunfällen allerdings nicht für die Berufsgenossenschaft bemerkbar. Die Leistungen an Versicherte kletterten auf 741,5 Mio. EUR (2023: 718 Mio. EUR). Die Gesamtausgaben der BG Verkehr lagen bei 948 Mio. EUR (2023: 907 Mio. EUR).
Gefahr durch Hautkrebs wächst
Eine gegenläufige Entwicklung zum Unfallgeschehen gab es bei den Berufskrankheiten. Die Zahl von Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit stieg um 12,6 Prozent auf 2.823. Im Jahr 2024 erkannte die BG Verkehr 521 Mal eine Berufskrankheit an (2023: 494). Häufigste Berufskrankheit war Hautkrebs und dessen Vorstufen durch natürliche UV-Strahlung (BK 5103) mit 272 anerkannten Fällen (2023: 232 Fälle). Die steigenden Fallzahlen zeigen, wie wichtig Schutzkonzepte für Versicherte sind, die einen Teil ihrer Arbeit unter freiem Himmel leisten. Die BG Verkehr setzt hier einen Schwerpunkt in ihrer Präventionsarbeit.
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