Anstieg der Verkehrsunfallzahlen

Täglich 989 Verletzte und fast acht Todesopfer im Straßenverkehr. Diese Bilanz zieht das Statistische Bundesamt für das Jahr 2022. Unfälle mit Radfahrenden oder Fußgängerinnen und Fußgängern endeten häufiger tödlich als im Vorjahr. Im Güterkraftverkehr sank die Zahl der tödlichen Unfälle. Ein Problem bleiben schwere Unfälle außerorts.

Insgesamt stieg die Zahl der Verletzten auf rund 361.000 Personen – das sind zwölf Prozent mehr als 2021. Ums Leben kamen im Jahr 2022 in Deutschland 2.788 Menschen bei Unfällen im Straßenverkehr und damit neun Prozent oder 226 Todesopfer mehr.

Den höchsten prozentualen Anstieg stellte das Statistische Bundesamt bei tödlichen Unfällen mit Pedelecs fest: 75 Getötete mehr entsprechen einem Anstieg von 60 Prozent. Bei Pkw-Insassen waren es sieben Prozent und 143 Getötete mehr.

Alkoholunfälle, bei denen Menschen verletzt oder getötet wurden, passierten deutlich häufiger: Von 2015 bis 2021 erfasste die Polizei jährlich zwischen 13.000 und 14.000 Alkoholunfälle mit Personenschaden, 2022 lag diese Zahl bei 16.807 – 23 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. In Zusammenhang mit Alkohol wurden 242 Personen getötet und damit so viele wie zuletzt 2018.

Deutliche Unterschiede zwischen Unfällen innerorts und außerorts

Innerhalb von Ortschaften ereigneten sich 70 Prozent aller Unfälle mit Personenschaden, 24 Prozent auf Landstraßen und sechs Prozent auf Autobahnen. Die Unfallfolgen außerhalb von Ortschaften sind allerdings meist schlimmer. Die Gründe: höhere Fahrgeschwindigkeiten, eine oft fehlende Trennung zum Gegenverkehr, schlechte Überholmöglichkeiten oder Hindernisse neben der Fahrbahn.

Dies zeigt sich bei der Zahl der Verkehrstoten: Innerorts kamen 32 Prozent (881 Menschen) der bei Unfällen im Straßenverkehr Getöteten ums Leben, auf Landstraßen waren es 57 Prozent (1.593 Menschen) und auf Autobahnen elf Prozent (314 Menschen).

Verunglückte in Güterkraftfahrzeugen

Die Schwerverletztenzahlen bei Insassen von Güterkraftfahrzeugen verteilen sich ihn ähnlicher Weise: 16 Prozent der Unfälle mit schweren Verletzungen passierten innerorts, 83 Prozent außerorts. Noch deutlicher ist es bei den Getöteten: Von insgesamt 127 Personen kamen 94,5 Prozent außerorts ums Leben (120 Personen).

Die Gesamtzahl der ums Leben gekommenen Güterkraftfahrzeuginsassen sank um sieben auf 127 Fälle. Den größten Anteil an tödlichen Unfällen im Lkw hatte 2022 die Gruppe der Fahrzeuge unter 3,5 Tonnen (69 Unfälle), gefolgt von Unfällen mit Sattelzugmaschinen (33 Unfälle). 

Schwerpunkt Landstraße

Vor dem Hintergrund der Statistik ist die Landstraße aus Sicht des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) ein wichtiger Präventionsschwerpunkt. Mit neuen Plakaten geht die Landstraßen-Kampagne „Fahr sicher!“ an den Start. Der DVR stärkt damit gemeinsam mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) das Risikobewusstsein für Unfälle auf Landstraßen. Auf Social-Media-Kanälen, Plakaten an Landstraßen und an Tankstellen weckt „Fahr sicher!“ die Aufmerksamkeit.

Zur Pressemeldung des Statistischen Bundesamtes

Im Verkehrsunfallkalender des Statistischen Bundesamtes lassen sich die Unfallzahlen nach unterschiedlichen Kategorien filtern und tagesgenau anzeigen – nun auch mit den Zahlen von 2022. 

Zur Kampagnenseite des DVR

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