BG Verkehr auf der IAA: Mit Virtual Reality zu mehr Aufmerksamkeit im Straßenverkehr

21.09.2022 - Die BG Verkehr bringt eine Messepremiere mit zur IAA Transportation. Anhand einer Virtual Reality können Standbesucher ihre Aufmerksamkeit im Straßenverkehr testen. Weiterer Messeschwerpunkt: Prävention gegen Absturz- und Abbiegeunfälle.

Textnachrichten auf dem Smartphone, eine Mahlzeit während der Fahrt oder der Griff nach einem heruntergefallenen Kugelschreiber bei Tempo 80. Auch vermeintlich kleine Störungen lenken von der Fahraufgabe ab und führen im Fall eines gleichzeitigen unerwarteten Verkehrsereignisses zu einem schweren Unfall. Viele Fahrerinnen und Fahrer unterschätzen dennoch die Gefahr kurzer Unaufmerksamkeiten. Um hierfür zu sensibilisieren, hat die BG Verkehr eine neu entwickelte Fahrsimulation mit auf die IAA Transportation nach Hannover gebracht.

Ablenkungseffekte in der virtuellen Welt erfahren

Mit einer Virtual-Reality-Brille (VR-Brille) und einer Spezialsoftware können Lkw-Fahrer und -fahrerinnen im virtuellen Stadtverkehr ihre Aufmerksamkeit testen und ausprobieren, wie sie in bestimmten Situationen reagieren. Die VR-Brille ist ein Resultat der Kampagne „Lenken statt ablenken“, an der die Präventionsexperten der Berufsgenossenschaft im vergangenen Jahr gearbeitet haben. „Wir haben viele Medien zu dem Thema entwickelt. Aber was uns noch fehlte, war eine Praxisanwendung, welche die Ablenkungseffekte und ihre Wirkungen erfahrbar macht. Das steht uns jetzt mit der VR-Brille zur Verfügung“, sagt Projektleiter Hans Heßner von der BG Verkehr.

Heilsamer Schreck ist einkalkuliert

Die Fahrsimulation wurde gemeinsam mit einer Spezialfirma entwickelt. Sie soll später unter anderem auf Seminaren der BG Verkehr zum Einsatz kommen. Das Programm wird dann nicht nur den Stadtverkehr erfassen, sondern auch Szenarien auf der Autobahn und der Landstraße. „Wir wollen vor allem dafür sensibilisieren, was passieren kann, wenn man sich hinter dem Steuer auch nur für kurze Zeit ablenken lässt. Ein heilsamer Schreck ist da durchaus einkalkuliert“, sagt Heßner.

Ein zweiter Messeschwerpunkt betrifft das Thema Absturzunfälle – einer der häufigsten und gleichzeitig folgenschwersten Unfallarten im Unfallgeschehen der Mitgliedsunternehmen der BG Verkehr. Allein im Wirtschaftszweig Güterverkehr gab es im Zeitraum von 2013 bis 2019 28.950 Absturzunfälle. Davon waren 3.850 Absturzunfälle so schwer, dass den Betroffenen eine Unfallrente gezahlt werden musste. Aufgrund dieses regen Unfallgeschehens gehören die Absturzunfälle zu den Vision-Zero-Themen der BG Verkehr – also den Themen bei denen die Berufsgenossenschaft einen Präventionsschwerpunkt setzt, um die Zahl der Arbeitsunfälle optimalerweise auf Null zu bringen.

Hierzu hält die BG Verkehr während der IAA Transportation eine Vielzahl von Anregungen sowohl für Beschäftigte als auch für Unternehmer und Unternehmerinnen bereit. Denn ein Absturz kann Folge von Unaufmerksamkeit sein, aber auch von fehlenden, ungeeigneten oder schadhaften Aufstiegen, Laufstegen, Standflächen, Absturzsicherungen und Haltemöglichkeiten an Nutzfahrzeugen.

Ebenfalls im Fokus auf der IAA: Die Reduzierung von Abbiegeunfällen. Die BG Verkehr informiert dazu in Hannover über die Spiegeleinstellplanen, die helfen, das Blickfeld des Fahrers beim Abbiegen zu optimieren.

Über die BG Verkehr
Die BG Verkehr ist die gesetzliche Unfallversicherung für die Verkehrswirtschaft, Post-Logistik und Telekommunikation. Bei ihr sind rund 1,6 Millionen Menschen versichert. Sie berät in den mehr als 200.000 Mitgliedsunternehmen zur Prävention und sorgt nach Arbeitsunfällen und bei Berufskrankheiten für die Behandlung, Rehabilitation und Entschädigung ihrer Versicherten. Die Verbesserung der Verkehrssicherheit ist ihr dabei ein wichtiges Anliegen.

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