BG Verkehr: Zahl der Arbeitsunfälle geht zurück

07.09.2023 - Während die meldepflichtigen Unfälle bei betrieblichen Tätigkeiten um 7,6 Prozent zurückgingen, stieg die Zahl der Wegeunfälle im vergangenen Jahr leicht an. Deutlich rückläufig waren die Zahl der tödlich verunglückten Versicherten und die Anzahl der neuen Unfallrenten.

Weniger Arbeitsunfälle, aber mehr Wegeunfälle: Diese Bilanz zieht die Berufsgenossenschaft Verkehrswirtschaft Post-Logistik Telekommunikation (BG Verkehr) für das Jahr 2022. Insgesamt meldeten die Mitgliedsunternehmen der BG Verkehr 66.416 meldepflichtige Unfälle bei betrieblichen Tätigkeiten. Das entspricht einem Rückgang von 7,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Rückgang liegt deutlich über dem deutschen Durchschnitt. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) meldete für das Jahr 2022 lediglich ein Minus von 2,3 Prozent bei den meldepflichtigen Arbeitsunfällen.

Die Wegeunfälle (Unfälle auf dem Weg von oder zur Arbeit) stiegen um 3,4 Prozent von 7.001 im Jahr 2021 auf 7.239 an. Dies könnte damit zusammenhängen, dass nach den zwei Pandemiejahren mehr Menschen aus dem Homeoffice an den Arbeitsplatz zurückkehrten.

Meldepflichtig sind alle Arbeits- und Wegeunfälle, die zu einer Arbeitsunfähigkeit von mehr als drei Kalendertagen führen.

Weniger tödliche Unfälle

Erfreulich sind auch zwei andere Statistiken. Die Zahl der tödlichen Unfälle ging von 102 im Jahr 2021 auf 80 im Jahr 2022 zurück. Auch die Zahl neuer Unfallrenten sank um 10,5 Prozent auf 1.206. Unfallrenten werden bei schweren Unfällen gezahlt, die dazu führen, dass Versicherte nicht mehr oder nur noch eingeschränkt erwerbstätig sein können.

Berufskrankheiten: Mehr Meldungen, weniger anerkannte Fälle

Zugenommen hat die Zahl der Anzeigen auf den Verdacht einer Berufskrankheit (BK). 2.435 BK-Anzeigen gingen bei der BG Verkehr ein, das sind 4,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Anerkannt wurden 421 Fälle von Berufskrankheiten.

Die drei am häufigsten anerkannten Berufskrankheiten sind wie schon in den Vorjahren:

  • Hautkrebs und Vorstufen durch natürliche UV-Strahlung (BK 5103 / 201 Fälle)
  • Lärmschwerhörigkeit (BK 2301 / 87 Fälle)
  • asbestbedingte Erkrankungen (BK 4103, 4104, 4105 / 54 Fälle)

Die Leistungen an Versicherte und Hinterbliebene durch die BG Verkehr beliefen sich im vergangenen Jahr auf 693,2 Millionen Euro. Mit Leistungen von 44,4 Millionen Euro für Prävention und Erste Hilfe unterstützte die BG Verkehr ihre Mitgliedsunternehmen bei der Vermeidung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten.

In den 209.386 Mitgliedsunternehmen der BG Verkehr waren 2022 insgesamt 1.649.535 abhängig Beschäftigte (Vollarbeiter) sowie 105.795 Selbstständige versichert.

Über die BG Verkehr
Die BG Verkehr ist die gesetzliche Unfallversicherung für die Verkehrswirtschaft, Post-Logistik und Telekommunikation. Bei ihr sind rund 1,7 Millionen Menschen versichert. Sie berät in den mehr als 200.000 Mitgliedsunternehmen zur Prävention und sorgt nach Arbeitsunfällen und bei Berufskrankheiten für die Behandlung, Rehabilitation und Entschädigung ihrer Versicherten.

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