Lärm

Fahrerinnen und Fahrer von Omnibussen sind an ihrem Arbeitsplatz zwar nur selten akut lärmgefährdet, dennoch bildet die Geräuschkulisse am Fahrerarbeitsplatz eine nicht zu unterschätzende Belastung. Noch stärker belastet ist das Werkstattpersonal.

Im Rahmen des Forschungsprojektes „Fahrerarbeitsplatz im Linienbus“ (Berufsgenossenschaft der Straßen-, U-Bahnen und Eisenbahnen, Hamburg 1997) erfolgte auch eine Innengeräusch-Analyse. Für die unterschiedlichen Phasen des Linienbusbetriebes wurden bei verschiedenen untersuchten Fahrzeugen Messwerte ermittelt. Die gemessenen Tages-Lärmexpositionspegel (ohne Fahrgäste) lagen durchweg eindeutig unter dem in der LärmVibrationsArbschV genannten Grenzwert von 85 dB(A). Auch mit Fahrgästen wurde der o. a. Grenzwert eingehalten. Dies galt auch für Reisebusse. Hinzu kommt, dass die zugehörigen Studien bereits mehrere Jahre alt sind und modernere Omnibusse eher noch leiser sind. Damit kann eine Gehörgefährdung beim Fahren von Omnibussen ausgeschlossen werden.

Mann trägt Kopfhörer

Gleichwohl können neben dem Fahrgeräusch auch zusätzliche Geräuschquellen (Lüftungs- und Heizungsgebläse, Scheibenwischer, Türen) eine Rolle spielen. Einzelne kurzzeitig wirksame Geräuschquellen (z. B. Türen, Druckluft, Funk) können am Fahrerarbeitsplatz höhere Pegel hervorrufen. Auch im Schulbusverkehr können kurzzeitig höhere Werte erreicht werden.

Werkstattarbeiten

Auch das Fahrpersonal muss mit gehörgefährdendem Lärm rechnen, wenn es Reparaturarbeiten selbst durchführt oder dabei unterstützt. Da einige der mechanischen Arbeiten sehr laut sind, reichen schon kurze Einwirkzeiten aus, um die zulässige Tagesdosis zu überschreiten. Gerade Arbeitsgeräte, die nur sehr kurz eingesetzt werden (aber sehr laut sind), verleiten dazu, Tätigkeiten „mal eben schnell“ ohne Gehörschutz zu machen. Typisches Beispiel ist der Schlagschrauber. Knallartige Geräusche (Abblasgeräusche, Hammerschläge) überschreiten oft die Auslösewerte für den Spitzenschalldruckpegel LpC, peak und sind vor allem deshalb gefährlich, weil sie bei entsprechender körperlicher Verfassung zu plötzlichem Hörsturz oder bleibenden Ohrgeräuschen fuhren können.

Freizeitgestaltung

Auch in der Freizeit sind Omnibusfahrerinnen und -fahrer den verschiedensten Lärmquellen ausgesetzt: Straßenverkehr, Rasenmäher, Heimwerker-Bohrmaschinen, Musik, Sport- und andere Veranstaltungen. Fast alles, was der Mensch unternimmt, ist mit Geräuschen verbunden. Die Schwelle zum Lärm ist auch von subjektiven Bewertungen abhängig. Dennoch sollten Fahrerinnen und Fahrer, die bei ihrer beruflichen Tätigkeit Geräuschbelastungen ausgesetzt sind, in der Freizeit besonders kritisch sein und überlegen, wo und wie sie ihre akustische Gesamtbelastung verringern können.

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