Arbeitsunfallgeschehen 2022: Analyse der Zahlen

In der Publikation analysiert die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) die gemeldeten Arbeits- und Wegeunfälle nach unterschiedlichen Merkmalen, unter anderem nach Unfallart, Alter, Unfallzeitpunkt, verletztem Körperteil oder auch regionaler Verteilung.

Die Gesamtzahl aller gemeldeten Arbeits- und Wegeunfälle lag im vergangenen Jahr laut Statistik bei 910.636 Unfällen. Über 81,5 Prozent der Unfälle waren Arbeitsunfälle, bei 18,5 Prozent handelte es sich um Wegeunfälle. Arbeitsunfälle ereigneten sich mehrheitlich vormittags, Wegeunfälle vor allem in den Morgenstunden zwischen 6:00 und 8:00 Uhr. Die 582 tödlichen Unfälle im Jahr 2022 waren zu 41,1 Prozent Wegeunfälle und zu 58,9 Prozent Arbeitsunfälle.

Unfallquoten

Das höchste Risiko, einen Arbeitsunfall zu erleiden, hatten die Baukonstruktionsberufe (Maurerinnen und Maurer, Zimmerleute, Bautischlerinnen und Bautischler, Steinmetzinnen und Steinmetze). Hier kamen auf 1.000 Vollarbeiter 124 meldepflichtige Arbeitsunfälle. Es folgen Beschäftigte in der Abfallentsorgung mit 95 Unfällen. Fahrer und Fahrerinnen schwerer Lastkraftwagen und Busse liegen mit 47 Unfällen ebenfalls über dem Durchschnitt.

Unfälle im Straßenverkehr

Im Straßenverkehr ereigneten sich im analysierten Zeitraum über alle Unfallversicherungen hinweg 124.188 Arbeits- und Wegeunfälle. An diesen Unfällen waren zu fast 40 Prozent Pkw beteiligt. Fahrräder haben einen Anteil von 28 Prozent am Verkehrsunfallgeschehen, motorisierte Zweiräder von sechs Prozent und Lkw von vier Prozent. E-Bikes und Pedelecs wurden mit 1.674 meldepflichtigen Straßenverkehrsunfällen registriert, bei den E-Scootern und E-Rollern waren es 3.386 Unfälle.

Unfälle außerhalb des Straßenverkehrs

Auch bei den sogenannten „Arbeitsunfällen während betrieblicher Tätigkeit“ spielen Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer eine bedeutende Rolle. Hier sind sie zum Beispiel deutlich stärker als andere Berufsgruppen von Unfällen betroffen, die zu einer Verrentung führen. Und: Fast die Hälfte der Unfälle im Betrieb, bei denen diese Gruppe verletzt wur­de, stehen in Verbindung mit Tätigkeiten beim Be- und Entladen. Bei den erfassten Absturzunfällen (Gesamtzahl: 35.297, 65 tödliche) liegen Abstürze von Lkw mit 4.533 auf Platz 3 nach Leitern und Treppen.

Tödliche Unfälle

Die 582 Unfälle mit Todesfolge im Berichtsjahr 2022 setzen sich zusammen aus 287 Todesfällen innerhalb und 295 Fällen außerhalb des öffentlichen Straßenverkehrs. Unter den tödlichen Straßenverkehrsunfällen bilden 220 Wegeunfälle die größte Gruppe. Von den beteiligten Fahrzeugen bei Straßenverkehrsunfällen nehmen Pkw mit 127 tödlichen Unfällen die erste Stelle ein, gefolgt von Lkw (59 Todesfälle) und motorisierten Zweirädern (40 Fälle).

Darüber hinaus bietet die Publikation weitere ausführliche Zahlen, Daten und Analysen.

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