Verhalten bei Pannen

Eine Panne kann durch einen technischen Defekt am Omnibus oder eine äußere Einwirkung hervorgerufen werden, z. B. ein Reifenschaden, ein elektrischer Defekt oder ein geplatzter Kühlwasserschlauch. Was sollten Busfahrerinnen und -fahrer in so einem Fall tun, um Fahrgäste, andere Verkehrsteilnehmer und sich selbst bestmöglich zu schützen?

Hand betätigt Nothahn

Ein Halt auf freier Strecke ist immer problematisch. Falls sich die Panne ankündigt (z. B. steigende Kühlwassertemperatur), sollte nach einem geeigneten Halteplatz Ausschau gehalten werden. Unter Umständen ist es je nach Art des Schadens möglich, noch eine gewisse Strecke weiterzufahren, um einen geeigneten Platz zu erreichen.

Hat ein Omnibus z. B. einen Reifenschaden an einer exponierten Stelle (z. B. Tunnel, Baustellenbereich, Brücke usw.), sollte die Fahrerin bzw. der Fahrer langsam – wenn möglich bis in einen gesicherten Bereich – weiterfahren, auch wenn dabei der Reifen beschädigt bzw. zerstört werden kann.

Die Warnblinkanlage sollte schon beim Ausrollen des Fahrzeugs eingeschaltet werden und es auch bleiben. Wenn kein Parkplatz mehr erreicht werden kann, soll das Fahrzeug am äußersten rechten Fahrbahnrand bzw. – falls möglich – ganz oder teilweise auf den Banketten abgestellt werden. Wird die Lenkung zum Fahrbahnrand hin eingeschlagen, kann das Fahrzeug nicht in den Verkehr hineinrollen. Während der Dämmerung, bei Dunkelheit oder wenn die Sichtverhältnisse es erfordern, muss das Fahrzeug beleuchtet sein (vgl. § 17 (4) StVO). Wichtig für die Fahrerin bzw. den Fahrer: Beim Aussteigen immer Warnweste anlegen.

Absichern des Omnibusses

Warndreieck und Warnleuchte werden in ausreichender Entfernung aufgestellt. Die Entfernung ist im Wesentlichen abhängig von der Geschwindigkeit des fließenden Verkehrs und eventuellen Sichtbehinderungen (z. B. Kurve, Kuppe):

  • bei schnellem Verkehr in einer Entfernung von etwa 100 m
  • auf Autobahnen in einer Entfernung von mindestens 150 m bis 400 m
  • ausreichend weit vor einer Kurve bzw. Kuppe

Zum Absichern des Fahrzeugs muss das Fahrpersonal längere Strecken zurücklegen. Falls möglich, sollte dies abseits der Fahrbahn oder hinter der Schutzplanke geschehen. Falls dies nicht möglich ist, muss die Fahrerin bzw. der Fahrer am äußersten Fahrbahnrand mit Blickrichtung zum fließenden Verkehr gehen. Es empfiehlt sich, dabei das aufgeklappte Warndreieck vor dem Körper zu tragen. Die Absicherung des Fahrzeugs durch das Fahrpersonal muss noch vor dem Herbeirufen von Hilfe erfolgen. Die Fahrbahn darf keinesfalls betreten werden, solange der Verkehr noch fließt.

Anweisungen an die Fahrgäste

Die Insassen im Omnibus sollten das Fahrzeug nicht verlassen, sofern für sie keine unmittelbare Gefahr (z. B. Fahrzeugbrand) besteht. Sie sollten aufgefordert werden, sich im mittleren Teil des Fahrzeugs zu sammeln. Vor allem die hinteren Plätze sollten wegen eines möglichen Auffahrunfalls geräumt werden. Je nach Situation (z. B. bei längerer Dauer) kann es allerdings auch sinnvoll sein, die Fahrgäste aussteigen zu lassen und sie an einen sicheren Ort zu bringen.

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