Lastverteilung und Ladungssicherung

Wenn sich eine ungesicherte Ladung in Bewegung setzt, können Kräfte wirken, die der Fahrzeugaufbau nicht mehr aufnehmen kann. Nach vorn schießende Gegenstände können bis in das Führerhaus eindringen.

Mann überprüft Sicherung der Ladung

Lastverteilung

Eine falsche Verteilung der Ladung (Last) kann das Fahrverhalten des Fahrzeuges beeinträchtigen, z. B. durch Wanken oder eine eingeschränkte Lenkfähigkeit auf glattem Untergrund.

Deshalb gilt:

  • Vermeiden Sie einseitige Beladung.
  • Der Ladungsschwerpunkt soll möglichst auf der Längsmittellinie des Fahrzeugs liegen und ist so niedrig wie möglich zu halten. Schweres Gut unten, leichtes Gut oben.
  • Beladen Sie Fahrzeuge nur so, dass die zulässigen Werte für
    • Gesamtgewicht/Gesamtmasse,
    • Achslasten (Mindest- u. Maximallast),
    • statische Stützlast (bei Starrdeichselanhängern) und
    • Sattellast eingehalten werden.

Welche Hilfen gibt es?

  • Einige Fahrzeuge sind mit Manometern am Fahrzeugrahmen oder Anzeigen im Display des Lkw-Armaturenbretts ausgestattet, die Angaben zu den tatsächlichen Achslasten enthalten.
  • Manche Betriebe bieten ihren Fahrerinnen und Fahrern Hilfestellungen, indem sie seitlich am Fahrzeug den Bereich, in dem der Schwerpunkt der Last liegen muss, markieren.
  • Der sogenannte „Lastverteilungsplan“ (LVP) stellt die Zuordnung der möglichen Nutzlasten zum jeweiligen Abstand von der vorderen Laderaumbegrenzung (Stirnwand) zum Ladungsschwerpunkt dar. Falls für Ihr Fahrzeug kein LVP vorliegt, können Sie diesen über den Fahrzeughersteller beziehen.

Ladungssicherung

Bei jeder Geschwindigkeits- und Richtungsänderung eines Fahrzeugs treten Kräfte auf, die die Ladung zum Verrutschen, Verrollen, Umfallen oder Herabfallen bringen können. Die Folgen können sein, dass das Fahrzeug außer Kontrolle gerät, umkippt oder dass es zur Zerstörung der Laderaumbegrenzungen oder sogar des Führerhauses durch die Ladung kommt.

Um derartige Unfälle und Schäden zu vermeiden, gelten für jeden Transport folgende Grundregeln:

  1. Je nach Ladegut ist ein geeignetes Fahrzeug erforderlich, das durch Aufbau und Ausrüstung die durch die Ladung auftretenden Kräfte sicher aufzunehmen vermag.
  2. Stauen Sie die Ladung nach Möglichkeit formschlüssig, das heißt, die Ladung liegt allseitig an den Laderaumbegrenzungen, anderen Ladegütern oder festlegenden Hilfsmitteln an oder wird von anderen Sicherungsmitteln gehalten. Schließen Sie Freiräume auf der Ladefläche durch ausfüllende Hilfsmittel, wie z. B. Luftsäcke, Schaumstoffpolster, Leerpaletten.
  3. Falls eine formschlüssige Ladungssicherung nicht möglich ist, sichern Sie die Ladung durch andere geeignete Ladungssicherungsmittel, wie z. B. Zurrgurte, sodass die Ladung unter üblichen Verkehrsbedingungen nicht verrutschen, verrollen, umfallen, herabfallen oder ein Kippen des Fahrzeugs verursachen kann.

Zum Aufnehmen und Aufbewahren von Betonfertigteilen informieren Sie sich in der DGUV Information 214-088 "Sicherer Betrieb von Innenlader-Paletten".

Ladungssicherungsmittel

Ladungssicherungsmittel bieten die Möglichkeit, Ladung auf der Ladefläche zu fixieren, durch Kraftschluss (Niederzurren) zu sichern oder Zwischenräume zwischen einzelnen Ladegütern auszufüllen. Zu den Ladungssicherungsmitteln gehören z. B. Zurrmittel, wie

  • Zurrgurte,
  • Zurrketten,
  • Zurrdrahtseile und
  • Ladungssicherungsnetze

aber auch

  • Trennnetze,
  • Festlegehölzer und Keile,
  • Polster und Luftsäcke,
  • Ladungssicherungsplanen,
  • rutschhemmende Materialien (RHM) und
  • Kantengleiter

Die ordnungsgemäße Anwendung der Ladungssicherungsmittel will gelernt sein. Informationen dazu, wie man mit ihnen umgeht und was dabei zu beachten ist, finden Sie in den Herstelleranweisungen.

Sorgen Sie dafür, dass Zurrmittel vor jedem Einsatz kontrolliert und mindestens einmal jährlich durch eine zur Prüfung befähigte Person bzw. einen Sachkundigen geprüft werden. Diese Prüfung muss dokumentiert werden.

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